Einheimische Fische

4.4 - 4.7 WK

4.4 Einheimische Fischvielfalt: Komplex mit vielen Unbekannten

Erste Analysen des Projet Lac und Progetto Fiumi haben gezeigt, dass in unseren Gewässern die Fischvielfalt komplexer ist als bisher angenommen: In vielen Fischgruppen wie beispielsweise den Felchen oder Elritzen schlummern zahlreiche noch unentdeckte Arten, die sich zwar äusserlich ähneln, aber etwa ganz verschiedene Wassertiefen, Nahrung oder Fortpflanzungszeiten nutzen. Die scheinbar bekannte Fischwelt birgt deshalb noch viele Überraschungen. Doch wie in den Tropen und anderen artenreichen Lebensräumen besteht auch hier die Gefahr, dass Arten verschwinden, bevor sie jemals dokumentiert wurden.

4.5 Felche ist nicht gleich Felche

Was wir einfach als «Felchenfilets» verspeisen, gehört zu einer komplexen Fischgruppe. In vielen Seen leben Arten, die sonst nirgends vorkommen. Sammlungen ermöglichen nun die weitere Erfassung der erst teilweise dokumentierten Vielfalt, die 2020 bereits 34 Arten zählt. 

4.6 Tiefensaibling

Im Rahmen des Projet Lac kam 2014 auch ein Totgeglaubter zum Vorschein: Der wieder entdeckte Bodensee Tiefensaibling galt seit den 1970er Jahren als ausgestorben. Der Fisch braucht zur Fortpflanzung sauerstoffreiches Wasser in grosser Tiefe – dieser Lebensraum fehlte durch die massive Überdüngung des Sees praktisch ganz.

«Wenn wir mehrere Hitzesommer wie 2018 in Folge haben, dann sehen wir die Äsche bald nur noch im Museum» (Patrick Wasem, Fischereiaufseher Kanton Schaffhausen 2019). Diese Fische sind auf kühles, fliessendes und sauerstoffreiches Wasser angewiesen – in Hitzesommern wie 2003 und 2018 starben mancherorts fast alle Tiere.

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