Keyvisual: Diorama — Geschichte, Idylle, Illusion

Diorama — Geschichte, Idylle, Illusion

Das Naturhistorische Museum ist das älteste Museum in Bern und eines der grössten Naturmuseen der Schweiz. Es ist ein wissenschaftliches und kulturelles Urgestein, doch stets in Bewegung: Seit seiner Gründung im Jahr 1832 ist das Museum dreimal umgezogen und hat immer wieder Neues gewagt.

Vom Raritätenkabinett zum Museum

Im Jahr 1936 eröffnete das neu erbaute Naturhistorische Museum der Burgergemeinde Bern mit einer spektakulären Schau: Es zeigte eine der modernsten Ausstellungen, die Naturmuseen damals zu bieten hatten. Das Publikum kam in Scharen, um die 24 Dioramen des «Afrika-Saals» mit den lebensecht wirkenden Tieren in ihrer scheinbar natürlichen Umgebung zu bestaunen.

Die Geschichte des Museums beginnt jedoch bereits im 17. Jh. mit einem «Naturalien-Cabinet», das vom Einhorn-Horn bis zum Meteoriten ein wachsendes Sammelsurium zeigte. Daraus ging 1832 das Naturhistorische Museum hervor, das 1882 einen eigenen Neubau bezog. Schon 1921 wurde es auch dort zu eng, und bald bahnte sich an, was im Jahr 1936 Realität werden sollte: 1922 versprach der in England lebende Berner Patrizier und Grosswildjäger Bernard von Wattenwyl dem damaligen Museumsdirektor Franz Baumann die Beute einer geplanten Jagdsafari in Kenia zum Preis der Frachtkosten. Der eine würde die Tiere erlegen, der andere sie wirkungsvoll präsentieren — mit dieser Vision legten die beiden, ohne es zu ahnen, den Grundstein für das heutige Museum.

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Einblick in die Vergangenheit, in Schichten und Spuren: Die Geschichte des Museums ist eng mit den Dioramen verknüpft. Hinter dieser Wand verbergen sich beispielsweise Hintergrundmalereien des «Schwarzbüffel-Dioramas». Das einstige Prunkstück der «Tiere Afrikas» wich 1996 dem Durchgang zum Erweiterungsbau.

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Lange Zeit blieben Dioramen die wichtigste Ausstellungsform für zoologische Themen in Naturmuseen, so auch in Bern. Nach der Eröffnung der ersten 24 Dioramen des damaligen «Afrika-Saals» haben im Laufe der Jahre unterschiedliche Teams die bestehenden Schaukästen erweitert, umgestaltet, rückgebaut und ganze Dioramen-Säle neu inszeniert.

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1978 war mit 223 Dioramen der Höhepunkt erreicht. Die Gruppen «Tiere Afrikas», «Laufvögel», «Tiere des Nordens», «Tiere der Schweiz» und «Tiere Asiens» boten ein heterogenes Bild aus vielen Jahrzehnten. Ab 1996 schuf der Rückbau von 13 Dioramen Platz für neue Ausstellungsformen. Die Dioramen «Tiere Afrikas», «Tiere der Schweiz» und «Tiere des Nordens» sind heute noch zu sehen.

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