1.7 Sammlungen sind nützlich
Wissenschaftliche Sammlungen ermöglichen nicht nur Grundlagenforschung, sondern auch praktische Anwendungen. Sie bieten unter anderem Zugang zu Organismen, die aus der Natur nicht einfach zu beschaffen wären. Damit stehen für alle möglichen Fragen Vergleichsobjekte zur Verfügung. So lassen sich etwa für medizinische Zwecke harmlose von giftigen Tieren unterscheiden oder Entwicklungen über lange Zeiträume verfolgen. Dies macht Sammlungen beispielsweise zu Zeugen des dramatischen Insektensterbens der letzten Jahrzehnte: Sie beweisen, dass ein grosser Teil der schwirrenden, brummenden Vielfalt verschwunden ist.
1.8 Lanzenottern
Die Giftcocktails der zahlreichen südamerikanischen Lanzenottern sind eigentlich tödlich, doch sie werden in der Medizin unter anderem auch gegen Krebszellen eingesetzt. Die Arten sind zum Verwechseln ähnlich, aber ihre Gifte sind sehr verschieden. Hier ermöglichen Vergleichssammlungen die sichere Bestimmung der Arten.

1.9 Insekten
Insektenforscher aus Krefeld in Deutschland haben 27 Jahre lang in Fallen Insekten gefangen und die Ausbeute gewogen. So konnten sie 2017 nachweisen, dass 75% der einstigen Insektenmasse verschwunden ist. Der erschütternde Befund machte das Insektensterben unmissverständlich sichtbar und warf international hohe Wellen.
