MEK – K5 T1 I1 – Massnahmen. Innovation. Hoffnung. Visionen.
2025: Es gibt viele Massnahmen gegen die Erderwärmung. Etliches wird schon gemacht. Neues wird gedacht. Und manches erst geträumt.
Energieproduktion, die ohne fossile Dreckschleudern funktioniert: Erneuerbare Energien und innovative Energiespeicher, die die Energieversorgung sichern. Neue Methoden, um Treibhausgase aus der Luft zu holen.
Kühle und grüne Städte, die Wetterextremen trotzen können. Natürliche Lebensräume, die Wasser und Treibhausgase speichern und der Vielfalt des Lebens Platz geben.
All das ist nicht Zukunftsmusik, sondern schon heute vielerorts Realität. Doch es braucht mehr davon. Was wird alles möglich sein, in der Zukunft?
Um die Erderwärmung zu begrenzen, muss der Ausstoss von Kohlendioxid CO₂ aufhören. Gleichzeitig braucht es Helfer, die das Treibhausgas aus der Luft holen. Einer davon ist die Natur.
Doch dazu braucht es Platz für natürliche Landschaften. Denn viele unberührte Wälder, Moore oder Flusslandschaften sind sogenannte «CO₂ Senken». Diese binden Kohlendioxid CO₂ und «versenken» es zum Beispiel in Bäumen, oder über die Pflanzen der Moore und Auen dauerhaft in feuchten Böden.
Zugleich speichern solche Lebensräume Wasser, was gegen Hochwasser und Dürren hilft. Und sie bieten Tieren und Pflanzen wieder Raum zum Leben – und Menschen Platz zum Durchatmen.
Noch in den 90er Jahren gab es kaum Alternativen zu Kohle, Erdöl und Erdgas. Energie aus Sonne und Wind waren viel teurer als fossile Energie. Das hat sich verändert. 2025 sind erneuerbare Energiequellen oft die bessere Wahl als alte Dreckschleudern – sie sind billiger, sauberer und unabhängig von unberechenbaren Lieferanten.
Innovative Speicheranlagen lassen die Energie auch bei Dunkelheit und Windstille fliessen. Zudem ist Wärme aus der Tiefe der Erde eine äusserst stabile und konstante Energiequelle.
Manches wird sich nicht bewähren. Anderes liegt noch in der Zukunft. Doch die Richtung stimmt: Die Steinzeit endete auch nicht, weil die Steine ausgingen.
Vom Backofen zur Oase: Von Asphalt versiegelte, oft unerträglich heisse Städte werden zu sogenannten Schwammstädten mit vielseitiger Bepflanzung und mit Böden, die Wasser speichern und verdunsten können.
Mehr Pflanzen und gespeichertes Wasser sorgen für ein besseres Klima und mildern die Folgen der Erderwärmung, wie Hitzewellen und Hochwasserkatastrophen.
Deshalb leiten Schwammstädte das Regenwasser in den Boden statt in die Kanalisation. Dazu muss der Boden Wasser aufsaugen können wie ein Schwamm.
Kiesflächen und wasserdurchlässige, begrünte Beläge ersetzen asphaltierte Böden, und zusätzlich schlucken unterirdische Becken die Fluten bei extremen Niederschlägen.
Biber halten mit ihren Dämmen Wasser zurück. Sie erhöhen so den Grundwasserspiegel, mildern Hochwasser und schaffen feuchte Paradiese für viele Tiere und Pflanzen.
Und sie arbeiten gegen die Erderwärmung: Die üppigen Wasserpflanzen in den Teichen binden Kohlendioxid CO₂ und versenken den Kohlenstoff C im Boden.
Ein Flugdrache könnte ein ganzes Dorf mit Strom versorgen, ohne die Landschaft so zu prägen wie ein Windrad.
Die Flieger «ernten» konstanten Wind in der Höhe, ein Generator verwandelt ihre enorme Zugkraft in Strom. 2025 gibt es vielversprechende Anlagen – doch auch viele offene Fragen zu Sicherheit und Umwelt.
Das Wichtigste ist, kein Kohlendioxid CO₂ mehr in die Luft zu blasen. Doch zusätzlich kann man das Gas auch bei der Entstehung abfangen oder aus der Luft filtern und so dauerhaft «entsorgen»:
CO₂ wird in Gesteinsschichten gespeichert, oder in festes Material umgewandelt. Beides bringt Vorund Nachteile mit sich.
In der Erde lässt sich auch Gas als zuverlässiger Energievorrat speichern: Fabriken stellen mit Strom aus Wind- oder Sonnenenergie Wasserstoff H₂ her. Pipelines leiten dieses energiereiche Gas in geeignete Gesteinsschichten.
Der so gespeicherte Vorrat steht jederzeit zur Verfügung, auch bei Windstille oder fehlender Sonne.
Die Erde selbst ist eine nie versiegende Energiequelle: Mit der Wärme in ihrem Innern lässt sich heizen, kühlen, Strom erzeugen und Strom speichern.
Viele unterschiedliche Techniken nutzen dabei das gleiche Prinzip: Was kalt ins Erdinnere gelangt, kommt warm oder heiss wieder hoch, je nach Tiefe der Bohrung.
Energie aus Wind und Sonne speichern – ohne Wasser, Berge oder Batterien: In Schwerkraft- Energiespeichern werden tonnenschwere Gewichte mit überschüssigem Strom hochgezogen und bei Bedarf zur Stromproduktion wieder abgesenkt. Die Blöcke bestehen aus rezyklierten Materialien wie Bauschutt, um CO₂ einzusparen.
Wir sind nicht mehr gezwungen, unabänderlichen Naturgesetzen zu folgen. Wir nehmen Einfluss auf die Erde und die Welt, in der wir leben.
Unserem ebenso wundervollen wie unberechenbaren Gehirn entspringt alles, was uns zu Menschen macht – wie etwa die Fähigkeit, über unsere Vergangenheit und Zukunft nachzudenken.
Manche Insekten sind in der Lage, Plastikabfälle zu fressen. Beispielsweise gedeihen die Larven von gewissen Schwarzkäfern prächtig mit Styropor.
Ihre Ausscheidungen werden zu wertvollem Kompost, und ihre Körper liefern nährstoffreiche Nahrung voller Vitamine und Proteine – für Tiere, aber auch für Menschen.
Begegnung im Raum zwischen Gegenwart und Zukunft: Homo sapiens, der Mensch – hervorgegangen aus einer langen Reihe von Ahnen, die auf der Erde erschienen und wieder verschwunden sind.
Dies ist unsere vorläufige Gestalt. Wie wird uns das Leben auf der Erde weiter formen? Und wie formen wir das Leben auf der Erde?
Bauen ohne Beton, «lebende» Behausungen für viele Zwecke: Weltweit gibt es Entwicklungen, die den Bau von Siedlungen ganz neu denken.
Bäume verschmelzen so beispielsweise mit vorgegebenen Baustrukturen. Dabei verwischen Grenzen zwischen natürlichem Wachstum von Pflanzen und baulichen Eingriffen der Menschen.
Neue Werkstoffe, neue Formen: Entwicklerteams forschen an innovativen Materialien der Zukunft, die nicht auf Erdöl basieren.
So produzieren etwa gewisse Pilze aus Abfällen wie Holzspänen oder Kleie einen Stoff, der – mit Zellulose aus Bakterien vermischt – zu einer dauerhaften, beliebig formbaren Masse aushärtet.
- A: Biber halten mit ihren Dämmen Wasser zurück und schaffen wertvolle Feuchtgebiete.
- B: Gesteinsschichten speichern Kohlendioxid CO2 oder energiereiches Wasserstoffgas H2.
- C: Herstellung des energiereichen Wasserstoffgases H2 mithilfe erneuerbarer Energie.
- D: Wasserbuffel halten Feuchtgebiete offen, indem sie Schilf und Straucher fressen.
- E: Geothermiekraftwerke nutzen die nie versiegende Erdwarme zur Energieproduktion.
- F: Schwerkraftspeicher speichern und erzeugen Energie mithilfe der Schwerkraft.
- G: Kaferlarven verdauen Plastikabfalle und verwandeln diese in wertvolle Nahrstoffe.
- H: Mensch, Homo sapiens, erst seit kurzem dabei, 1.7 m hoch.
- J: Gemuseanbau in Hochhausern spart naturliche Lebensraume, Dunger und Treibhausgase.
- K: Fab Tree Hab: Vision eines Gebaudes aus lebenden, gezielt geformten Baumen, in Vitrine.
Wie alle Erdbewohner sind wir Menschen untrennbar mit der Geschichte unserer Heimat, dem Planeten Erde verbunden.
Wir sind über unfassbar lange Zeit aus einer Reihe erstaunlicher Ahnen hervorgegangen – den allermeisten sieht man die Verwandtschaft mit uns nicht an. Sichtbar sind hier wenige wichtige Stationen.
Begegnung mit erstaunlichen Verwandten
- Mensch
-
Homo sapiens
170 cm
ab 0.3 Mio. Jahre
Holozän
- Früher Affe
-
Aegyptopithecus
60 cm
38-29 Mio. Jahre
spätes Eozän – frühes Oligozän
- Erstes affenartiges Tier
-
Purgatorius
20 cm
65 – 57 Mio. Jahre
Paleozän
- Frühes Säugetier mit Plazenta
-
Eomaia
15 cm
130 – 125 Mio. Jahre
frühe Kreide
- Frühes Säugetier
-
Morganucodon
11 cm
220 – 170 Mio. Jahre
späte Trias – mittlerer Jura
- Säugetrierähnliches Reptil
-
Dimetrodon
350 cm
300 – 272 Mio. Jahre
frühes Perm
- Säugetrierähnliches Reptil
-
Haptodus
150 cm
310 – 285 Mio. Jahre
spätes Karbon – frühes Perm
- Erstes Tier mit «Rückgrat»
-
Myllokunminigia
2.8 cm
525 – 520 Mio. Jahre
frühes Kambrium
- Erste Einzeller
-
0.0001 – 0.00001 cm
Ab 3'600 Mio. Jahre
frühes Präkambrium