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In Lava steckt eine «atomare Stoppuhr»: In 1250 Millionen Jahren zerfällt die Hälfte der Kalium- Atome zu Argon-Gas. Aus heisser Lava verdampft das Gas. Doch bei einem Vulkanausbruch erstarrt die Lava und schliesst das Gas ein.
Später messen Forschende die Menge Argon-Gas und berechnen so den Zeitpunkt des Ausbruchs.
Um das Alter eines Fossils herauszufinden, braucht man das Alter des Gesteins, in dem es eingebettet ist. Hier helfen Vulkanausbrüche: Findet man bei einer Grabung eine vulkanische Ascheschicht, lässt sich deren Alter bestimmen.
Diese Asche enthält einen «chemischen Fingerabdruck», der den Zeitpunkt des Ausbruchs verrät – und damit auch das Alter der Schichten darüber und darunter.
Hinzu kommt: Manche Fossilien – sogenannte Leitfossilien – kommen nur in einzelnen, definierten Schichten vor. Der Fund dieser charakteristischen Fossilien genügt, um eine Gesteinsschicht irgendwo auf der Welt zu datieren.
Anders als Steinkohle aus dem Karbon-Zeitalter entstehen Erdöl und Erdgas nicht aus riesigen Gewächsen, sondern aus sehr kleinen Pflanzen und Tieren des Meeres, dem Plankton.
Totes Plankton rieselte – damals wie heute – auf den Meeresgrund und bildete mächtige Schlammschichten. Durch Druck und Hitze in der Tiefe entstand aus den Winzlingen der energiereiche Saft, der heute unsere Welt antreibt – und bedroht: das Erdöl.
Einerseits gelangt durch dessen Verbrennung das vor Jahrmillionen im Plankton gebundene Kohlendioxid CO₂ wieder in die Luft. Zudem bestehen unzählige Kunststoff- Produkte aus Erdöl. Sie erzeugen eine Abfallflut, die die Erde weltweit zumüllt.
Dieser Ammonit ist ein typisches Leitfossil: Er existierte nur kurze Zeit und war weit verbreitet. Zudem erkennen Fachleute sein Gehäuse an unverwechselbaren Merkmalen, wie Form und Anordnung von Rippen und Rillen.
Sein Fund bei einer Grabung verrät eindeutig, in welcher Schicht man sich befindet und wie alt diese ist.
Gewisse Ammoniten veränderten sich in kurzer Zeit stark – hier in nur 4.4 Millionen Jahren. Dank ihnen lassen sich Gesteinsschichten zwischen zwei Ascheschichten in definierte Zonen unterteilen.
Diese sind weltweit vergleichbar: Stösst man irgendwo auf eine Schicht mit diesen Leitfossilien, kennt man auch die Zone.
Diese Ascheschicht – erstarrte Lavakörner – stammt aus einem Vulkanausbruch. Sie funktioniert wie eine Zeitkapsel: In ihr eingeschlossene radioaktive Stoffe zerfallen in einem regelmässigen Takt – es «tickt» eine Art Uhr.
Die Analyse der Lavakörner verrät uns viele Millionen Jahre später den Zeitpunkt des Ausbruchs.
Im Meer schwebt Plankton – winzige Tierchen und Algen. Diese nutzen – wie alle Pflanzen – Sonnenlicht, um aus Kohlendioxid CO₂ Zucker zu machen. Sie speichern dabei Kohlenstoff C. Dieser steckt auch in den algenfressenden Tierchen.
Deshalb enthält Plankton ungeheure Mengen Kohlenstoff C – die Grundlage für Erdöl.
Plastik verschmutzt die Weltmeere. Auf makabere Weise gelangt das Erdöl, das aus Meereslebewesen entstand, wieder an seinen Ursprung.
Die Müllberge und schwimmenden Abfallteppiche richten enormen Schaden an – ob als Futter für Vogelküken, die dadurch qualvoll verenden, oder als Mikroplastik auf unseren Tellern.
Die Menschheit prägt die Erde in nie dagewesenem Ausmass. Was wird von uns – ausser Plastikmüll – im Archiv der Erde zurückbleiben und ein «Zeitalter des Menschen» kennzeichnen?
Zeugen finden sich überall – ob in Spuren von menschengemachter Radioaktivität, Massentierhaltung oder intensivem Getreideanbau.