Die Dioramen «Tiere Afrikas» — eine hintergründige Geschichte
Der in England lebende Berner Patrizier Bernard von Wattenwyl und seine Tochter Vivienne gingen in den Jahren 1923/24 in Kenia auf Jagdsafari, um Tiere für das Naturhistorische Museum zu erlegen. Damals war fast der ganze afrikanische Kontinent von europäischen Mächten besetzt und die Bevölkerung den oft brutalen Unrechtsregimen ausgesetzt.
Die Schweiz besass keine Kolonien. Doch sie konnte profitieren, so auch Schweizer Grosswildjäger: Koloniale Transportrouten und Missionsstationen sowie die Ausnutzung von Arbeitskraft und Wissen der lokalen Bevölkerung ermöglichten den Kraftakt, Knochen, Gehörne und Felle von 134 Tieren nach Bern zu schicken.
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Der afrikanische Kontinent in den 1920er Jahren: Die meisten Gebiete sind von Kolonialmächten besetzt. Viele Museen sind heute voller Güter, die aus den kolonisierten Territorien stammen. Der Umgang mit Sammlungsgut aus dieser Epoche wird intensiv und kontrovers diskutiert, wobei Museen besonders in der Verantwortung stehen.