Dioramen: Historische Illusionen

Die historischen Dioramen des Museums sind Zeitkapseln, die Momentaufnahmen einer scheinbar realen Natur bewahren. Sie sind jedoch keine präzisen Darstellungen der Wirklichkeit, sondern sorgfältig inszenierte Kunstwelten, die das Publikum in ihren Bann ziehen sollten, wie heutige TV-Serien oder Virtual Reality.

Doch die Schaukästen sollten auch Wissen vermitteln: Erstmals waren Tiere in ihrem scheinbar natürlichen Lebensraum zu sehen, anstatt in kargen, oft überfüllten Vitrinen. Noch heute entfalten die verbliebenen Dioramen «Tiere Afrikas», «Tiere der Schweiz» und «Tiere des Nordens» ihre Magie.

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Skizzen des Präparators und Dioramenbauers Georg Ruprecht aus den 1920er-Jahren zeigen dessen Kunstfertigkeit und den unbedingten Willen zur Gestaltung «seiner» Tiere. Kein 3D Computerprogramm half, die Körper naturgetreu zu modellieren — man erfasste die körperlichen Dimensionen mit Schablonen, Zeichnungen und Modellen.

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Das Verhältnis von Vorder- zu Hintergrund, der Übergang der «Felsen» in die gemalte Savanne gaukeln Weite vor. Das sich anbahnende Drama — der alte Löwe wird vertrieben — ist bis ins kleinste Detail rekonstruiert und in Szene gesetzt. Ein Durchblick mit Perspektivenwechsel verwandelt die historische Szenerie in ein neues Diorama.

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Mit dem eGuide können sie Ausstellungen virtuell in ihrer gewünschten Sprache erkunden und neben den Ausstellungstexten teils auch zusätzliche Informationen und Geschichten zu diversen Objekten im Museum entdecken.