MEK Schichtenwand 3

S10 - S11 - Schichtenwand

Hier finden Sie alle Texte im abgebildeten Ausstellungsbereich. 

MEK – S10 IG T3

Die Erderwärmung ist keine Frage der Ideologie, sondern der Physik: Je mehr Wärme im Klimasystem, desto extremer das Wetter. Gletscher und Polareis schmelzen, Permafrost taut auf. Hitzewellen, Dürren und Fluten nehmen zu.

Diese Vorgänge bedrohen in vielfältiger Weise Gesundheit, Sicherheit und Heimat aller Menschen.

MEK – ST3 T2 1 – Natürliche Helfer gegen die Erderwärmung

Meere und Moore sind wichtig, um die Erderwärmung zu begrenzen. Sie holen Kohlendioxid CO₂ aus der Luft und versenken es dauerhaft im Boden – deshalb spricht man von «natürlichen CO₂-Senken.»

Die grössten Kohlendioxid-Versenker sind die Weltmeere. Besonders in kalten Regionen nehmen sie viel CO₂ auf und leiten es in tiefere Wasserschichten. Zugleich speichert der Meeresboden CO₂ in Sedimentschichten – den Ablagerungen aus Überresten kleiner Meereslebewesen.

An Land sind Moore potente Helfer: Solange sie nicht austrocken, bleiben abgestorbene Pflanzen im sauren und nassen Boden erhalten und binden so das Kohlendioxid in Form von Kohlenstoff C dauerhaft.

MEK – ST3 T2 2 – Messen in Luft und Eis: Der Anstieg von Kohlenstoffdioxid CO2

Unsere Atmosphäre enthält viel mehr Kohlendioxid CO₂ als noch vor einigen Jahrzehnten, und massiv mehr als vor hunderttausenden von Jahren. Doch woher weiss man das? 

Forschende messen weltweit den CO₂ Gehalt der Luft. Die älteste und bekannteste Messstation ist seit 1958 beim Mauna Loa Observatorium auf Hawaii in Betrieb. Sie liegt im Pazifik auf über 3000 m. ü. M. und bietet ein stabiles und langfristig dokumentiertes Fenster in die «globale Atmosphäre».

Doch auch der CO₂-Gehalt der Vergangenheit lässt sich messen: Im kilometertiefen Eispanzer der Arktis ist die Atmosphäre früherer Zeiten in winzigen Luftbläschen gespeichert.

MEK – ST3 T3 1

In den Meeren entziehen Algen und weitere Pflanzen der Atmosphäre riesige Mengen Kohlendioxid CO₂. Auch andere Meeresbewohner binden das Treibhausgas – von winzigen Tierchen bis Muscheln und Korallen.

Nach ihrem Tod bilden die Lebewesen mächtige Ablagerungen, in denen der Kohlenstoff C gespeichert bleibt.

MEK – ST3 T3 2

Meerwasser nimmt viel Kohlendioxid CO₂ auf, dabei entsteht Kohlensäure. Gibt es zu viel davon, wird das Wasser zum «Entkalker»: Meereslebewesen können keine Kalkschalen mehr bilden und sterben – wie im Perm-Zeitalter, als Vulkane Unmengen CO₂ ausstiessen. 

Naturkatastrophen stoppen wir nicht – unseren CO₂-Ausstoss schon.

MEK – ST3 T3 3

Weltweit sind die meisten Moore und Sümpfe durch menschliche Nutzung zerstört. Viele übrig gebliebene trocknen wegen der Erderwärmung aus und setzen das gebundene CO₂ wieder frei.

Doch wenn wir intakte Feuchtgebiete schützen und trockengelegte wieder vernässen, entfalten sie ihre enorme Kraft als Kohlenstoffspeicher.

MEK – ST4 T3 4

Von Pflanzen zu Kohle: Abgestorbene Pflanzen werden von nachwachsenden Schichten immer tiefer in den Boden gedrückt, und es entsteht Torf.

Aus Torf wird unter zunehmendem Druck und Hitze in der Tiefe Braunkohle. Die dichtere und energiereichere Steinkohle stammt vor allem aus den Sümpfen des Karbon-Zeitalters.

MEK – ST5 T3 5

Torfmoose holen wie alle Pflanzen Kohlendioxid CO₂ aus der Luft. Sie können unter guten Bedingungen pro m² mehr CO₂ binden als Wald – doch sie tun dies unterirdisch.

Abgestorbene Pflanzen versinken samt dem gespeicherten CO₂ im Moor und zersetzen sich nicht. So entziehen sie der Atmosphäre dauerhaft grosse Mengen Kohlenstoff C.

MEK – ST3 T3 6

Die Treibhausgase lassen die Temperaturen steigen. Darunter leidet nicht «Das Klima». Sondern – unter anderem – unsere Gesundheit.

Grosse Hitze belastet Herz und Kreislauf, es gibt mehr Hitzetote. Zunehmende Luftverschmutzung verursacht viele Krankheiten. Befürchtete oder reale Katastrophen liegen auf der Seele.

MEK – ST3 T3 7

Jahr für Jahr bildet sich an den Polen eine neue Eisschicht, die Luftbläschen einschliesst. So wuchsen kilometerdicke Eispanzer heran, in denen die jährliche Zusammensetzung der Luft gespeichert ist.

Klimaforschende entnehmen dem Eis Bohrkerne und messen den CO₂ Gehalt der vor Jahrtausenden eingeschlossenen Luft.

MEK – ST3 IG T3

Die letzten 800 000 Jahre schwankte der CO₂ Gehalt der Luft, erreichte aber nie mehr als 300 ppm. Anfang des 20. Jh. beginnt der Anstieg – die Menschheit fing an, zur Energiegewinnung Kohle zu verbrennen, später auch Erdöl und Erdgas. 

2024 erreichte der Wert mit über 420 ppm ein Rekordhoch. Wann wird er sinken?

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